Diese Website verwendet Cookies
Diese Seite nutzt Website Tracking-Technologien von Dritten, um ihre Dienste anzubieten, stetig zu verbessern und Werbung entsprechend der Interessen der Nutzer anzuzeigen. Ich bin damit einverstanden und kann meine Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen oder ändern.


Twitter gehackt – Anzeichen, rechtliche Folgen und Schutzmaßnahmen
In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der riesige Mengen an Daten gesammelt und gespeichert werden, steigt auch das Interesse von Kriminellen, sich unrechtmäßig Zugang zu diesen Informationen zu verschaffen. Besonders in sozialen Netzwerken sehen Cyberkriminelle eine lohnende Angriffsfläche, da Nutzer dort oft persönliche Daten preisgeben, die für Identitätsdiebstahl, Betrug oder gezielte Phishing-Attacken genutzt werden können.
Im Jahr 2020 wurde die Social-Media-Plattform Twitter Ziel eines groß angelegten Hackerangriffs. Dabei gelang es den Tätern, rund 130 Accounts prominenter Persönlichkeiten und Unternehmen, darunter Barack Obama, Joe Biden, Bill Gates und Apple, zu kompromittieren und für betrügerische Zwecke zu missbrauchen.

Der Zugang zu den Konten wurde durch eine gezielte Social-Engineering-Attacke erlangt. Der Angreifer täuschte gegenüber einem Twitter-Mitarbeiter erfolgreich vor, selbst Teil des Unternehmens zu sein und erschlich sich so die Anmeldedaten für das interne Kundendienstportal. Mit diesem Zugang konnte er vertrauliche Nutzerdaten einsehen und gefälschte Tweets veröffentlichen. Jene Tweets enthielten den Aufruf, Bitcoin an eine bestimmte Wallet-Adresse zu senden, angeblich im Rahmen einer Wohltätigkeitsaktion, bei der man den doppelten Betrag zurückerhalten sollte, häufig im Zusammenhang mit COVID-19-Hilfsmaßnahmen.
Der nachfolgende Artikel zeigt Ihnen, wie Hack-Angriffe auf Twitter ablaufen, wie Sie einen Hack feststellen und wie Sie sich wirksam vor Betrugsversuchen schützen können.
Twitter Account gehackt? Das sind die Anzeichen
Ein gehacktes Twitter Konto macht sich oft durch bestimmte Warnzeichen bemerkbar. Wer diese rechtzeitig erkennt, kann schnell reagieren und größeren Schaden verhindern.
Nicht autorisierte Tweets
Wenn Sie einen oder mehrere Tweets auf Ihrem Twitter Konto entdecken, welche nicht von Ihnen gepostet oder autorisiert wurden, dann ist dies ein starkes Indiz dafür, dass unbefugte Personen oder Dienste Zugriff auf Ihren Account haben.
Häufig enthalten jene Tweets einen Phishing-Link, der dafür sorgen soll, Ihre Follower zum Preisgeben ihrer eigenen sicherheitsrelevanten Daten zu zwingen.
Unbefugte Nachrichten
Private Nachrichten können ebenfalls betroffen sein. Enthalten sie dubiose Links, ungewöhnliche Inhalte oder Aufforderungen zur Preisgabe persönlicher Daten, sollten Sie sofort handeln.
Ungewöhnliche oder verdächtige Aktivitäten
Achten Sie auf folgende ungewöhnliche Vorgänge:
- Plötzlicher Zuwachs oder Rückgang Ihrer Follower-Zahl
- Tweets oder Retweets, die Sie nicht erstellt/getätigt haben
- Nutzer wurden ohne Ihr Zutun blockiert oder entblockt
- Verknüpfung neuer externer Apps oder Dienste mit Ihrem Konto
Benachrichtigungen von Twitter zu ungewöhnlichen Aktivitäten
Twitter selbst warnt in vielen Fällen automatisch, sobald verdächtige Aktivitäten in Bezug auf Ihr Konto auftreten. Dazu zählen unter anderem Anmeldeversuche von neuen Geräten oder aus ungewöhnlichen Regionen sowie Änderungen an Ihrem Benutzerkonto, etwa der Wechsel der E-Mail-Adresse oder des Benutzernamens.
Gleichzeitig ist jedoch Vorsicht bei vermeintlichen Sicherheits-E-Mails von Twitter geboten. Nicht jede Nachricht, die vertrauenswürdig aussieht, stammt tatsächlich von dem Unternehmen. Phishing-Mails zielen darauf ab, Sie auf gefälschte Login-Seiten zu locken, um dort Ihre Zugangsdaten abzufangen. Sie sollten niemals über Links in E-Mails auf Ihr Twitter-Konto zugreifen, sondern stets direkt über die offizielle Webseite oder App.
Wie kann es zu einem Hackerangriff auf Twitter kommen?
Einsatz persönlicher Informationen
Ein Hackerangriff auf Twitter kann auf ganz unterschiedliche Weise erfolgen. Häufig ist der fahrlässige Umgang mit persönlichen Informationen ausschlaggebend. Wer zu viele Details über sich preisgibt, öffnet Tür und Tor für sogenannte Social-Engineering-Techniken. Angreifer versuchen gezielt, durch Täuschung an sensible Daten zu gelangen, etwa indem sie sich als Mitarbeiter von Unternehmen ausgeben oder per Spoofing eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse fälschen, um Vertrauen zu erwecken.
Phishing

Eine der häufigsten Angriffsmethoden ist Phishing. Dabei erhalten Nutzer Nachrichten oder E-Mails, die auf den ersten Blick vertrauenswürdig erscheinen, tatsächlich aber auf gefälschte Webseiten weiterleiten.
Beispielsweise imitieren jene Seiten die Twitter-Anmeldeseite täuschend echt. Gibt man nun seine Zugangsdaten ein, werden diese direkt an die Angreifer übermittelt. Oft genügt schon ein einziger Klick auf einen manipulierten Link, um in die Falle zu tappen.
Passwort gestohlen
Schwache Passwörter wie einfache Zahlenfolgen oder Geburtsdaten bieten kaum Schutz vor Angriffen. Bei einem Brute-Force-Angriff testen automatisierte Programme Millionen möglicher Kombinationen in kurzer Zeit, bis das richtige Passwort gefunden wird. Besonders gefährlich ist es, wenn das gleiche Passwort für mehrere Plattformen verwendet wird. Kommt es bei einem anderen Dienst zu einem Datenleck, haben Hacker leichtes Spiel, auch auf das Twitter-Konto zuzugreifen.
Malware installiert
Wird auf einem Smartphone oder Computer eine schädliche App installiert, kann diese unentdeckt einen Trojaner enthalten und somit im Hintergrund sensible Informationen ausspähen.
Besonders gefährlich sind sogenannte Keylogger, die sämtliche Tastatureingaben aufzeichnen und an Dritte weiterleiten. So gelangen Hacker an Benutzernamen, Passwörter oder Zugangscodes, ohne dass der Nutzer etwas davon merkt.
Man-in-the-Middle-Angriffe
Sind Sie mit Ihrem Smartphone oder Ihrem Laptop in einem öffentlichen WLAN oder ungesicherten Netzwerk angemeldet und nutzen keine VPN zur Verschlüsselung von gesendeten und empfangen Daten, kann es zu einem sogenannten Man-in-the-Middle-Angriff kommen. Hierbei steht der Angreifer zwischen zwei oder mehr Netzwerkteilnehmern beziehungsweise Kommunikationspartner, hat mit seinem System die vollständige Kontrolle über den Datenverkehr und kann die Informationen unbemerkt einsehen sowie manipulieren.
Sobald dies der Fall ist und Sie sich in einem solchen Netzwerk auf Twitter anmelden, besteht die Gefahr, dass Ihre Anmeldedaten abgefangen und missbraucht werden.
Session-Hijacking
Ein weiteres Risiko in ungesicherten Netzwerken ist das sogenannte Session-Hijacking. Nachdem Sie sich in sozialen Netzwerken angemeldet haben, speichert der genutzte Browser sogenannte Session-Cookies, um die Anmeldung aufrechtzuerhalten. Diese temporären Daten können von Angreifern abgefangen und verwendet werden, um die Sitzung zu übernehmen. Besonders perfide ist, dass dieser Angriff mithilfe spezieller Browser-Plugins beinahe automatisch durchgeführt werden kann und weit verbreitet ist.
Ein gehacktes Twitter-Konto wiederherstellen
Passwort zurücksetzen
Der Zugriff auf das Konto ist noch möglich

Wenn Ihr Twitter Account gehackt wurde, der Zugriff jedoch noch möglich ist, können Sie Ihr Passwort zurücksetzen, um den Angreifer aus dem System zu entfernen.
Melden Sie sich bei Ihrem Twitter Account an.
Klicken Sie im linken Menü auf "Mehr".
Klicken Sie auf "Einstellungen und Datenschutz" und anschließend auf "Dein Account".
Wählen Sie nun "Ändere dein Passwort". Geben Sie zunächst Ihr aktuelles und anschließend das neue Passwort ein.
Der Zugriff auf das Konto ist nicht mehr möglich

Das Passwort kann auch ohne Kontozugriff mittels E-Mail oder SMS geändert werden.
Klicken Sie auf der Anmeldeseite auf "Passwort vergessen".
Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse, Telefonnummer oder Ihren Benutzernamen ein, um Ihr Konto zu finden.
Wählen Sie nun "Bestätigungscode an E-Mail oder Telefonnummer schicken".
Geben Sie den per Mail oder SMS erhaltenen Code ein. Anschließend können Sie Ihr Passwort ändern.
Das Problem besteht weiterhin
Sollte das Problem trotz Passwortänderung weiterhin bestehen, können Sie eine Twitter Support-Anfrage einreichen. https://help.x.com/de/forms/account-access/regain-access/hacked-or-compromised
Verwenden Sie hierfür die mit dem gehackten Account verknüpfte E-Mail-Adresse. Zudem sollten Sie Ihren Nutzernamen sowie das Datum, an welchem Sie zuletzt Zugriff auf Ihren Account hatten, angeben.
Twitter wird Ihnen anschließend weitere Informationen und Anleitungen zusenden.
Einen Twitter-Hack verhindern
Starkes Passwort
Ein sicheres Passwort ist die erste und wichtigste Verteidigungslinie gegen Hackerangriffe. Ein starkes Passwort sollte aus mindestens acht, idealerweise jedoch zwölf oder mehr Zeichen bestehen und eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen aufweisen. Namen, Geburtsdaten oder Hausnummern sollten vermieden werden, da jene Informationen leicht zu erraten oder online auffindbar sind. Außerdem gilt es zu beachten, für jedes Online-Konto ein eigenes Passwort zu verwenden. Je länger und komplexer ein Passwort ist, desto schwieriger wird es für Angreifer, dieses durch automatisierte Offensiven zu knacken.
Verknüpfte Apps regelmäßig überprüfen und entfernen

Manchmal verbinden Hacker den kompromittierten Account mit Drittanbieter-Apps, um dauerhaft Zugriff zu behalten. In den Twitter-Einstellungen im Bereich „Apps und Sitzungen“ findet sich eine Liste aller aktuell mit dem Konto verknüpften Anwendungen. Tauchen hier unbekannte oder verdächtige Dienste auf, sollten diese umgehend entfernt werden. Dazu genügt ein Klick auf den Namen der jeweiligen App und anschließend auf „Zugriff widerrufen“.
Aus Sitzungen ausloggen

Falls der Verdacht besteht, dass Unbefugte Zugriff auf den Account hatten, empfiehlt es sich, sich aus sämtlichen aktiven Sitzungen abzumelden. Diese Funktion findet sich unter „Apps und Sitzungen“. Dort wird angezeigt, auf welchen Geräten und in welchen Regionen Twitter zuletzt verwendet wurde. Durch das Beenden aller Sitzungen werden auch etwaige gespeicherte Anmeldedaten von Angreifern ungültig, wodurch sie automatisch ausgesperrt werden.
Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren

Ein besonders wirksamer Schutzmechanismus ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Sie erhöht die Sicherheit erheblich, da neben dem Passwort noch ein zweiter Nachweis erforderlich ist, beispielsweise ein Code per SMS, eine Bestätigung über eine Authentifizierungs-App oder ein physischer Sicherheitsschlüssel. Diese Funktion lässt sich in den Einstellungen unter „Sicherheit und Accountzugriff“ aktivieren. Selbst wenn ein Angreifer das Passwort kennt, bleibt der Zugriff ohne den zweiten Faktor in der Regel verwehrt.
Die Folgen eines Twitter Hacks
Verbreitung von Fake-News
Gehackte Konten können dazu missbraucht werden, falsche oder irreführende Informationen zu verbreiten. Dies kann von harmlosen Scherzen bis hin zu politischer Propaganda oder Desinformation reichen.
Gerade auf einer schnelllebigen Plattform wie Twitter können sich Falschmeldungen viral verbreiten, bevor sie als solche erkannt werden. Dies kann zu Verwirrung, Angst, Fehlentscheidungen und im schlimmsten Fall sogar zu realen Schäden führen.
Verbreitung von schädlichen Links
Hacker nutzen kompromittierte Konten, um Links zu gefährlichen Webseiten zu teilen. Jene Links können zu Phishing-Seiten führen, welche darauf abzielen, weitere Zugangsdaten zu stehlen oder Malware zu verbreiten, die Geräte infiziert und persönliche Daten ausspioniert.
Betrugsversuche im Namen des Nutzers
Cyberkriminelle können über ein gehacktes Konto Nachrichten an die Follower des Opfers senden, in denen sie beispielsweise um Geld bitten, da sie sich in einer Notlage befinden, gefälschte Investitionsmöglichkeiten anpreisen oder zu anderen betrügerischen Handlungen auffordern.
Da die Nachrichten von einem bekannten und vertrauenswürdigen Konto stammen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Freunde und Follower auf den Betrug hereinfallen und Verluste erleiden.
Rufschädigung
Hacker können über das gehackte Konto beleidigende, rassistische, sexistische oder anderweitig unangemessene Inhalte posten oder teilen. Zudem können sie private Nachrichten veröffentlichen oder das Konto für Cybermobbing nutzen.
Verlust persönlicher Daten
Obwohl Twitter primär eine öffentliche Plattform ist, können Hacker auf private Nachrichten (DMs) zugreifen, die sensible Informationen enthalten. Zudem könnten mit dem Konto verknüpfte E-Mail-Adressen oder Telefonnummern eingesehen und für weiter Eingriffe genutzt werden.
Zugriff auf verknüpfte Konten
Viele Nutzer verwenden für verschiedene Online-Dienste ähnliche oder identische Passwörter. Gelingt es dem Hacker, das Twitter-Passwort zu erlangen, könnten sie versuchen, sich mit diesen Anmeldedaten auch bei anderen Plattformen, zum Beispiel E-Mail-Konto, andere Social Media Konten oder Online-Banking, einzuloggen.
Juris Media steht Ihnen juristisch zur Seite

Ein Hackerangriff kann nicht lediglich technische, sondern auch rechtliche Folgen haben – von Identitätsdiebstahl über Vertragsverletzungen bis hin zu finanziellen Schäden. Umso wichtiger ist es, im Ernstfall einen starken Partner an der Seite zu haben. Juris Media unterstützt Sie mit juristischer Expertise bei der Aufklärung von Cyberangriffen, der Durchsetzung Ihrer Rechte und dem Schutz Ihrer digitalen Identität. Vertrauen Sie auf kompetente Hilfe, wenn es darauf ankommt.
Niclas Meister
Agenturinhaber
