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Was ist, wenn ich eine Phishing Mail geöffnet habe? – So müssen Sie jetzt handeln
Phishing zählt zu den häufigsten und zugleich gefährlichsten Formen von Cyberangriffen. Dabei geben sich Betrüger als vertrauenswürdige Unternehmen oder bekannte Personen aus, um ahnungslose Nutzer zur Preisgabe sensibler Informationen zu verleiten.
Der Begriff „Phishing“ setzt sich aus „password harvesting“ (Passwörter einsammeln) und „fishing“ (Angeln) zusammen. Alternativ wird auch eine Wortkombination aus „fishing“ und „phreaking“ (eine Form des Hackens) als Ursprung genannt.

Über die Jahre sind Phishing-Mails unter anderem mithilfe von KI immer raffinierter und glaubwürdiger geworden. Umso wichtiger ist es, im Ernstfall zu wissen, wie man richtig reagiert.
In diesem Artikel beantworten wir die Frage: Was ist, wenn ich eine Phishing-Mail geöffnet habe? Wir zeigen Ihnen, woran Sie Phishing-Mails erkennen, wozu diese dienen und welche Maßnahmen zu ergreifen sind, sobald Sie eine Mail geöffnet, einen Link angeklickt oder eine Datei heruntergeladen haben.
Woran erkennt man eine Phishing-Mail?
Mit Fake-Mails gehen Cyberkriminelle der Absicht nach, Daten zu „angeln“ und diese unter anderem im Darknet zu verkaufen oder für weitere Hackerangriffe auszunutzen.
In den meisten Fällen landen sie direkt im Spamfilter. Da die Fake-Nachrichten jedoch heutzutage immer häufiger täuschend echt in Aussehen und Formulierung sind, bleiben diese oft unter dem Radar.
Im Folgenden erfahren Sie, an welchen typischen Anzeichen Sie Phishing-Mails erkennen können:
Ungewöhnliche Absenderadresse
Auch wenn der Name im Adressenfeld vertrauenswürdig aussieht, ein Blick auf die tatsächliche Absenderadresse lohnt sich. Endungen wie @kundenservice-paypal.de.net oder @microsof-t.de sowie Zahlen und Buchstabendreher sind klare Warnsignale. Offizielle Unternehmen nutzen keine Subdomains oder unprofessionell wirkenden E-Mail-Adressen.
Dringender Handlungsdruck

Phishing-Mails arbeiten mit Zeitdruck. „Letzte Warnung!“, „Ihr Konto wird gesperrt!“, oder „Nur noch heute verfügbar“ sollen dazu verleiten, unüberlegt auf Links zu klicken. Seriöse Unternehmen formulieren sachlich und drohen nicht mit unmittelbaren Konsequenzen.
Schlechtes Deutsch – Grammatik- und Rechtschreibfehler
Viele Phishing-Mails stammen aus dem Ausland und werden maschinell übersetzt. Die Folge: holprige Sätze, Tippfehler oder fehlerhafte Anredeformen („Sehr geehrter Kunde Benutzerin“).
Jedoch werden Phishing-Mail, aufgrund von KI und leistungsstarken Übersetzungsprogrammen, immer besser.
Verdächtige Links oder Anhänge
Fahren Sie mit der Maus über Links (ohne zu klicken) oder halten Sie auf Mobilgeräten den Finger auf diese gedrückt, um die Ziel-URL anzuzeigen. Wenn die Adresse nicht zur bekannten Domain passt oder Anhänge unerwartet sind (.exe, .zip, PDF) handelt es sich oft um Schadsoftware oder Phishing-Versuche.
Allgemeine Anrede
„Sehr geehrter Nutzer“ oder „Hallo Kunde“ sowie die Mailadresse als Anrede sind typische Hinweise auf Massenmails.
Unerwarteter Inhalt

Sie haben keine Bestellung aufgegeben, sollen aber plötzlich ein Paket bestätigen? Oder sollen Ihr Online-Banking-Konto überprüfen, obwohl Sie kein Kunde der Bank sind? Passen Inhalt und Kontext nicht zusammen, ist Vorsicht geboten.
Zusätzlich setzen Kriminelle in ihren Phishing-Mails immer häufiger auf gefälschte Kunden-, Liefer- oder Rechnungsnummern.
Aufforderung, persönliche Daten einzugeben
Offizielle Unternehmen, Behörden oder Banken fordern Sie niemals über E-Mails, Anrufe oder SMS dazu auf, Ihre persönlichen Daten oder Zugangsdaten zu Ihrem Konto zu teilen.
Fehlerhafte oder fehlende Unternehmensdetails
Echte Geschäftsmails enthalten eine vollständige Signatur mit Adresse, Impressum und Ansprechpartner.
Achten Sie zudem auf Logos, da diese häufig fehlerhaft dargestellt werden.
Verdächtige Website
Phishing-Links führen häufig zu genauen Kopien von Webseiten (zum Beispiel Anmeldeseiten) legitimer Anbieter oder Unternehmen. Achten Sie auf das Sicherheitssymbol im Browser. Dieses wird bei sicheren Webseiten neben der URL angezeigt und deutet darauf hin, dass die Webseite eine sichere SSL-Verschlüsselung verwendet.
Unser Tipp: Verdacht? Nicht klicken?
Sobald Ihnen eine Nachricht verdächtig vorkommt:
- Öffnen Sie keine Anhänge.
- Klicken Sie nicht auf Links.
- Gibt sich der Betrüger als Mitarbeiter eines Unternehmens aus, dann melden Sie die E-Mail beim Anbieter.
- Loggen Sie sich über den normalen Weg in den in der Mail beschriebenen Account ein, um zu überprüfen, ob intern ebenfalls Warnungen, Hinweise oder Nachrichten vorliegen.
- Leiten Sie die E-Mail an die zuständige Phishing-Meldeadresse weiter.
Die häufigsten Arten von Phishing

E-Mail-Phishing
Massenhaft versandte E-Mails, die sich als seriöse Absender (zum Beispiel Banken, Paketdienstleister oder Onlineshops) ausgeben und über gefälschte Links oder Anhänge versuchen, vertrauliche Daten wie Logins, Kreditkartennummern oder Zahlungsinformationen zu erlangen.
Spear-Phishing
Zielgerichtete Phishing-Angriffe, bei denen Angreifer anhand vorab recherchierter persönlicher Informationen individuelle E-Mails verfassen, um das Vertrauen des Empfängers gezielt auszunutzen.
Whaling
Eine besonders auf Führungskräfte ausgerichtete Form des Spear-Phishings, bei der Angreifer CEOs oder andere Top-Manager mit speziell gefälschten, hochrelevanten Nachrichten adressieren.
Business E-Mail Compromise (BEC)
Täuschend echt wirkende E-Mails, die vermeintlich von Geschäftspartnern, Lieferanten oder Vorgesetzten stammen, um Mitarbeitende zu unautorisierten Geldtransfers oder dem Herausgeben von Daten zu verleiten.
Clone-Phishing
Kopie einer bereits legitimen E-Mail, bei der lediglich die enthaltenen Links oder Anhänge durch schädliche Varianten ersetzt werden, sodass die Nachricht unauffällig und vertrauenswürdig bleibt.
Vishing
Angriffe per Anruf (Telefon) oder Sprachnachricht, bei denen sich Kriminelle als Bankmitarbeiter, IT-Support oder Behördenvertreter ausgeben, um am Telefon persönliche Daten oder Zugangscodes zu erschleichen.
Smishing
Angriffe über Kurznachrichten, bei denen SMS-Nachrichten Links zu gefälschten Phishing-Webseiten enthalten oder direkt zur Preisgabe sensibler Informationen auffordern.
Quishing
Einsatz manipulierter QR-Codes, welche zu betrügerischen Websites führen oder Malware auslösen, wenn Nutzer diese in Flyern, Anzeigen oder E-Mails mit ihrem Smartphone einscannen.
Phishing-E-Mail oder Spam-Mail geöffnet
Haben Sie eine Phishing-Mail geöffnet, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass etwas Schlimmes passiert. Das reine Öffnen hat keine Auswirkungen auf Ihre Daten oder Geräte. Wichtig ist jetzt, dass Sie nicht auf die Inhalte der Mail klicken.

E-Mails im Text-Format enthalten oft Links und fordern zum Klicken auf, während Mails im HTML-Format über Grafiken verfügen, die wie Links fungieren. Letztere verfolgen das Ziel, wie reine Text-Mails zu wirken, um die Betroffenen beim Anklicken oder Berühren des Textes direkt in die Falle zu locken. Fahren Sie zur Kontrolle mit Ihrem Cursor über die E-Mail. Ändert sich dieser nicht zu einem Textcursor (Strich), handelt es sich um eine Grafik.
Auf Phishing-Link in E-Mail geklickt
Sollten Sie unbeabsichtigt auf einen Phishing-Link geklickt haben, heißt das noch nicht automatisch: „Alles ist verloren.“ Achten Sie darauf, dass Sie keine persönlichen oder vertraulichen Daten eingeben.
In manchen Fällen kann sich im Hintergrund Schadcode eingenistet haben, der Ihr Handy oder Ihren Computer mit Malware infiziert. Dieser Schadcode ist in der Regel im Quellcode der Seite verborgen und wird beim Laden der Webseite aktiviert. Achten Sie daher auf ungewöhnliche Systemreaktionen: langsame Performance, unerwartete Pop-ups, schwarzer Bildschirm oder automatische Downloads.
Phishing-Links leiten Sie auf inoffizielle, nachgebaute Webseiten weiter, die echten Portalen oft sehr ähnlich sehen. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, die URL zu prüfen: Weicht Sie in Kleinigkeiten ab oder enthält sie zusätzliche Zeichen und Domains, handelt es sich um eine Fälschung.
Auf Link geklickt und Daten eingegeben – Maßnahmen
- Zugangsdaten sofort ändern: Melden Sie sich auf einem sicheren Gerät in Ihrem Account an und setzen Sie umgehend ein neues Passwort. Verwenden Sie nicht dasselbe Passwort für mehrere Dienste.
- Anbieter informieren: Kann ein Login nicht mehr erfolgen, kontaktieren Sie den Support des betroffenen Anbieters umgehend. Melden Sie den Vorfall und lassen Sie das kompromittierte Konto vorübergehend sperren.
- Account-Aktivitäten prüfen: Überprüfen Sie sämtliche Einstellungen, Aktivitäten und Transaktionen (Online-Banking) auf unautorisierte Vorgänge. Dokumentieren Sie alle Änderungen und Auffälligkeiten.
- Weiterführende Sicherheitsmaßnahmen: Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, falls verfügbar. Entziehen Sie allen verbundenen Apps oder Sitzungen das Zugriffsrecht. Trennen Sie das betroffene Gerät vom Internet, um zu verhindern, dass sich die Malware verbreitet, Daten ausgespäht oder Downloads gestartet werden.
Auf Link geklickt und keine Daten eingegeben – Maßnahmen
- Schadsoftware ausschließen: Die kriminelle Person konnte keine Daten abgreifen, dennoch ist es möglich, dass durch den reinen Klick bereits Schadsoftware auf das Gerät gelangt ist. Nutzen Sie einen aktuellen Virenscanner für eine vollständige Überprüfung Ihres Systems.
- Browser bereinigen: Löschen Sie den Browserverlauf, Cache und alle temporären Dateien. Entfernen Sie verdächtige Erweiterungen oder Add-Ons.
- Account-Überwachung: Obwohl keine Daten geteilt wurden, empfiehlt sich die Beobachtung Ihrer wichtigsten Konten auf ungewöhnliche Aktivitäten. Aktivieren Sie Warnmeldungen bei kritischen Aktionen.
Dateianhang geöffnet oder heruntergeladen – Maßnahmen
Anhänge in Phishing-Mails enthalten in der Regel Schadprogramme, welche beim Öffnen automatisch starten. Die Malware, welche sich nachfolgend auf dem betroffenen Gerät verbreitet, kann anschließend ein sogenanntes Backdoor (versteckter Zugang) öffnen, durch jenes weitere Hacker in das System eindringen können.
Unterscheiden Sie folgende Szenarien und handeln Sie zügig:
Anhang geöffnet
- Netzwerk sofort trennen: Unterbrechen Sie alle Verbindungen (WLAN, LAN, VPN), um eine Ausbreitung der Malware zu verhindern.
- Tiefen-Scan durchführen: Starten Sie einen vollständigen Viren- und Malware-Scan.
- Forensische Dokumentation: Notieren Sie Datum, Uhrzeit und Dateiname.
- Passwörter ändern: Nutzen Sie ein sicheres Gerät, um alle relevanten Zugangsdaten zu ändern.
- Systemwiederherstellung oder Neuinstallation: Bei hartnäckiger Malware empfiehlt sich das Rückspielen eines sauberen Backups oder eine vollständige Neuinstallation des Betriebssystems.
Anhang nur heruntergeladen, nicht geöffnet
- Datei isolieren: Verschieben Sie den betreffenden Anhang in einen Quarantäne-Ordner oder auf ein externes Speichermedium.
- Vorab-Analyse: Scannen Sie die Datei mit Ihrer lokalen Antiviren-Software sowie zusätzlich, wenn möglich, über einen Online-Scanner.
- Endgültige Entfernung: Löschen Sie die Datei samt aller temporären Kopien, sofern die Analyse eine Bedrohung bestätigt oder Unsicherheit besteht.
- Browser-Bereinigung: Leeren Sie Cache, Browserverlauf und temporäre Internetdateien.
Juris Media – Hilfe bei Phishing Angriffen

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Niclas Meister
Agenturinhaber
