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Ab wie viel Jahren ist WhatsApp? – WhatsApp Altersgrenze, Kindersicherung und Sicherheitshinweise
WhatsApp hat weltweit etwa 2 Mrd. Nutzer und ist damit der am häufigsten genutzte Messenger Dienst. In Deutschland setzt sich die größte Nutzergruppe aus 16- bis 19-Jährigen zusammen. Laut einer JIM-Studie aus dem Jahr 2022 ist für 79 % der befragten 12- bis 19-Jährigen WhatsApp die wichtigste App auf dem Smartphone. Auch 52 % der 6- bis 13-Jährigen nutzen, folglich einer KIM-Studie (2020), WhatsApp von allen Anwendungen am liebsten.
Nach der Übernahme durch den Meta Konzern (bekannt durch Facebook) änderten sich sowohl die strategische Ausrichtung als auch die Datenschutzrichtlinien des Dienstes. Meta verfolgte fortan eine stärkere Integration von WhatsApp in sein eigenes Ökosystem, mit dem Ziel, die Netzwerke Facebook und Instagram enger zu verknüpfen und eine einheitliche technische Basis für Messaging-Funktionen zu schaffen.
Mit einher gingen Zweifel an der Sicherheit des Messengerdienstes, insbesondere im Hinblick auf das Thema Datenschutz. Kritiker warfen dem Unternehmen vor, dass Nutzerdaten vermehrt für personalisierte Werbung genutzt werden könnten. Trotz der offiziell eingesetzten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die sicherstellen soll, dass Nachrichten nur von Sender und Empfänger gelesen werden können, sorgten die geänderten Datenschutzbestimmungen für Unmut.
Vor diesem Hintergrund stellt sich für viele Eltern und Erziehungsberechtigte die Frage, ab welchem Alter Kinder WhatsApp überhaupt nutzen dürfen. Und ob dies auch aus Sicherheits- und Datenschutzgründen ratsam ist.

In diesem Artikel beantworten wir die Frage: Ab wie viel Jahren ist WhatsApp? Wir geben Ihnen einen Einblick in die Nutzungsbedingungen der Plattform, erläutern, weshalb viele Online-Plattformen ein Mindestalter von 13 Jahren angeben und klären, ob WhatsApp sicher für Kinder und Jugendliche ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Altersgrenze für die Nutzung von WhatsApp wurde im Jahr 2016 von 16 auf 13 Jahre herabgesetzt.
- Die allgemeinen Geschäftsbedingungen von WhatsApp besagen, dass die Altersfreigabe variieren kann, je nachdem, in welchem Land der Messenger genutzt wird.
- Die Nutzung von WhatsApp ist rechtlich nicht für Personen unter 13 Jahren erlaubt, jedoch gibt es keine rechtlichen Konsequenzen für deren Nutzung.
- In Deutschland ist das Mindestalter für die Nutzung von WhatsApp gemäß der DSGVO auf 13 Jahre festgelegt.
Ab welchem Alter kann WhatsApp genutzt werden?
Im April 2024 hat WhatsApp das Mindestalter für die Nutzung des Dienstes in der Europäischen Union (EU) von 16 auf 13 Jahre gesenkt. Diese Änderung geht unter anderem aus neuen EU-Verordnungen sowie dem „Gesetz über digitale Dienste“ (DSA) hervor. Gleichzeitig möchte der Messenger des Meta Konzerns weltweit einheitliche Regelungen sicherstellen.
Dennoch variiert die Altersbegrenzung von Land zu Land. In den Nutzungsbedingungen der App steht geschrieben:
„Du musst du mindestens 13 Jahre alt sein, um unsere Dienste zu nutzen bzw. das Alter über 13 haben, das ggf. in deinem Land oder deiner Region gilt. Falls du noch nicht 18 bist, dann bitte einen Elternteil oder Erziehungsberechtigten, diese Nutzungsbedingungen gemeinsam mit dir zu lesen.“
WhatsApp kann demnach mit Erlaubnis der Eltern ab 13 genutzt werden.
Allerdings verfügt WhatsApp über keine Altersverifikation. Kinder unter 13 können mit wenigen Klicks Zugang zu WhatsApp erlangen, indem sie ein gefälschtes Geburtsdatum eingeben. WhatsApp sagt dazu:
„Das Erstellen eines Kontos mit falschen Informationen ist ein Verstoß gegen unsere Nutzungsbedingungen.“
Warum ist Social Media in der Regel ab 13 Jahren?

Viele Social-Media-Plattformen wie TikTok, Instagram, YouTube und Facebook stammen aus den Vereinigten Staaten (USA). Hier gilt das „Gesetz zum Schutz der Privatsphäre von Kindern im Internet“, der sogenannte „Children’s Online Privacy Protection Act“ (COPPA). Dieses Gesetz besagt, dass personenbezogene Daten von Kindern online nicht verarbeitet und gespeichert werden dürfen. Kinder sind laut dem COPPA Personen, die jünger als 13 Jahre sind.
Da das Geschäftsmodell auf der Verarbeitung von persönlichen Daten basiert (Daten = Geld) und die Implementierung einer Altersverifikation sowie der Verstoß gegen das Gesetz mit zu hohen Kosten verbunden sind, legen die Plattformen ein Mindestalter fest.
Ist WhatsApp sicher für Kinder?
WhatsApp ist mit seiner intuitiven Benutzeroberfläche leicht zu bedienen und darüber hinaus seit 2016 kostenlos nutzbar. Neben dem Vorteil, in kürzester Zeit per Text- oder Sprachnachrichten, Videos, Bildern und Statusmeldungen mit Freunden und Familie zu kommunizieren, birgt die App jedoch den Nachteil, dass sie mit Daten handelt. WhatsApp speichert beim Installieren die Kontaktdaten, die sich auf dem Gerät befinden (selbst wenn die Kontakte selber kein WhatsApp nutzen), sammelt Informationen über Anrufe (Zeitpunkt, Länge, Personen) und analysiert, wer mit wem, wann und wie häufig im Chat kommuniziert.

Allerdings dürfen diese Daten dank der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in der Europäischen Union nicht für Werbezwecke genutzt werden.
Dennoch lässt sich die Frage, ob WhatsApp sicher für Kinder ist, nicht so einfach beantworten. Es lohnt sich, einen Blick auf die Vorteile und Gefahren zu werfen:
Chancen und Vorteile für Kinder

- Einfache Kommunikation mit Familie und Freunden (zum Beispiel für Absprachen in Schule oder Freizeit)
- Gruppen ermöglichen Gemeinschaftsgefühl
- Kostenloser Austausch von Nachrichten, Fotos, Videos und Sprachnachrichten
Risiken und Gefahren für Kinder

- Kontakt mit Fremden: Über WhatsApp ist es möglich, Nachrichten und Anrufe von Personen zu erhalten, deren Nummer man nicht im eigenen Adressbuch gespeichert hat. Kinder können so von Fremden angeschrieben werden, die unter Umständen falsche Absichten verfolgen.
- Cybermobbing: Gruppen und Communitys bieten zwar praktische Möglichkeiten zum Austausch, können jedoch auch gezielt für Ausgrenzung, Beleidigungen oder das Verbreiten peinlicher Inhalte genutzt werden. Besonders in Klassenchats oder Gruppen mit Gleichaltrigen kann sich schnell ein Gruppendruck entwickeln, der für das betroffene Kind emotional sehr belastend ist. Da Mobbing in digitalen Kanälen rund um die Uhr stattfinden kann, bleibt den Opfern keine „Auszeit“.
- Datenschutz: Standardmäßig sind bei WhatsApp Profilbild, Status und Informationen wie „Zuletzt online“ für alle sichtbar, die die Nummer des Nutzers kennen. Viele junge Menschen sind sich der Tragweite nicht bewusst und teilen private Fotos oder persönliche Angaben, die Rückschlüsse auf Wohnort, Tagesabläufe oder Freundeskreis zulassen. Werden diese Informationen missbraucht, kann dies zu Belästigungen oder sogar Gefahren im realen Leben führen.
- Weiterleitung von Inhalten: Die App ermöglicht das schnelle Versenden und Weiterleiten von Bildern, Videos oder Sprachnachrichten. Kinder können dadurch leicht Inhalte empfangen, die nicht altersgerecht sind. Ebenso können sie unbeabsichtigt selbst solche Inhalte weiterleiten und sich dadurch strafbar machen.
- Suchtgefahr: Durch die ständige Erreichbarkeit und den permanenten Nachrichtenfluss entsteht bei vielen Kindern das Gefühl, immer „online“ sein zu müssen, um nichts zu verpassen. Dies kann dazu führen, dass Hausaufgaben, Hobbys oder Schlafzeiten vernachlässigt werden. Der Druck, sofort zu reagieren, kann Stress auslösen und langfristig zu einer ungesunden Abhängigkeit von der App führen.
- Drohungen: Über WhatsApp werden häufig sogenannte Kettenbriefe versendet. Diese können harmlos sein, aber auch Falschmeldungen, Betrugsversuche oder Drohungen wie „Leite dies an 20 Personen weiter, sonst stirbst du morgen.“ beinhalten. Solche Nachrichten können bei Kindern und Jugendlichen starke Verunsicherung oder sogar Angst auslösen. Ignorieren Sie die Kettenbriefe, leiten Sie die Texte nicht weiter und versichern Sie Ihrem Kind, dass die Nachrichten nicht der Wahrheit entsprechen.
Mehr Sicherheit für Kinder und Jugendliche
WhatsApp bietet keine speziellen Kinder- oder Jugendschutzeinstellungen. Dennoch lassen sich durch bewusste Anpassungen der Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen viele Risiken minimieren. Eltern sollten gemeinsam mit ihrem Kind folgende Punkte umsetzen:
Privatsphäre schützen
Status, Profilbild und „Zuletzt online“ einschränken:
Unter Einstellungen → Datenschutz festlegen, dass nur „Meine Kontakte“ oder „Niemand“ diese Informationen sehen kann. So verhindern Sie, dass Fremde Einblick in persönliche Details bekommen.
„Zuletzt online“ unsichtbar machen:
Diese Option ebenfalls auf „Niemand“ oder „Meine Kontakte“ setzen, um zu vermeiden, dass andere jederzeit wissen, wann das Kind zuletzt aktiv war.
Lesebestätigungen deaktivieren:
Blaue Häkchen unter Einstellungen → Datenschutz → Lesebestätigungen ausschalten. So entsteht weniger Druck, sofort zu antworten.
Unbekannte Kontakte handhaben
Nachrichten von Fremden:
Nummer nicht abspeichern und im Zweifelsfall direkt blockieren.
Anrufe von Fremden stummschalten:
Unter Datenschutz → Anrufe einstellen, dass Anrufe von unbekannten Nummern stummgeschaltet werden. So wird das Kind nicht durch Fremde belästigt.
Unerwünschte Inhalte verhindern und melden
Unangemessene Nachrichten oder Medien:
Sofort melden (Chat → Drei Punkte → Melden).
Automatischen Mediendownload deaktivieren:
Unter Einstellungen → Speicher und Daten einstellen, dass Fotos, Videos und Audios nicht automatisch heruntergeladen werden. Das verhindert, dass ungewollte Inhalte direkt in der Galerie landen.
Beim Herunterladen von Medieninhalten wie Fotos und Videos sollten Eltern beachten, dass dies den Speicherplatz und das Datenvolumen beeinflussen kann.
Bewusstsein für Medienwiedergabe schärfen:
Kindern erklären, dass einmal geteilte Fotos oder Videos nicht mehr kontrolliert werden können und auch an Fremde weitergeleitet werden könnten.
Gruppenchats kontrollieren
Gruppeneinladungen einschränken:
Einstellungen → Datenschutz → Gruppen → Wer kann mich zu Gruppen hinzufügen? auf „Meine Kontakte“ oder „Meine Kontakte außer …“ setzen. Das Kind erhält folglich weiterhin Einladungen, wird aber nicht automatisch hinzugefügt.
Community beachten:
In Communitys können Mitglieder das Profilbild, den Status und die Telefonnummer des Kindes einsehen. Außerdem sind Community-Anrufe möglich. Der Jugendliche sollte demnach nur in sicheren, bekannten Community bleiben.
Kanäle und öffentliche Sichtbarkeit
Kanal-Erstellung vermeiden:
Kanäle sind öffentlich. Jedes geteilte Foto, Video oder jeder Text kann von Fremden gesehen und weitergeleitet werden. Da nicht erkennbar ist, wer einem Kanal folgt, ist keine sichere Kontrolle möglich.
Benachrichtigungsstress reduzieren
Benachrichtigungen stummschalten:
Pop-ups für neue Nachrichten, Reaktionen und Erinnerungen an unbeantwortete Nachrichten deaktivieren, um den Reaktionsdruck zu minimieren.
Meta AI
WhatsApp hat im März 2025 die Meta-AI in die App integriert. Hierbei handelt es sich um ein KI-Tool, basierend auf der GPT-Technologie von OpenAI. Die Gespräche mit der KI werden gespeichert, zur Verbesserung der App ausgewertet und können zusätzlich für Werbung genutzt werden.
Die KI liefert nicht immer richtige Informationen und kann laut Anbieter unangemessene Antworten geben. Kinder sollten diese Funktion entweder nicht nutzen oder nur unter Aufsicht.
Alternative zu WhatsApp

Es gibt mehrere Alternativen zu WhatsApp, die zusätzlich im Hinblick auf Datenschutz und Sicherheit besser abschneiden.
Signal
Signal wird häufig als die sicherste und datenschutzfreundlichste Messaging-App angesehen. Sie bietet standardmäßig Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Nachrichten, Anrufe und Medien, sammelt minimale Metadaten und wird von einer gemeinnützigen Organisation betrieben.
Telegram
Telegram ist überaus beliebt und bietet viele Funktionen wie große Gruppenchats, Kanäle und Bots. Allerdings ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht direkt aktiviert (nur in „Geheimen Chats“) und es gibt Diskussionen über das verwendete Verschlüsselungsprotokoll im Vergleich zum Signal-Protokoll.
Threema
Eine Schweizer App, die besonders auf Anonymität und Datenschutz setzt. Sie benötigen keine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse zur Registrierung. Stattdessen wird Ihnen eine zufällig generierte ID zugewiesen. Threema ist kostenpflichtig.
Jedoch bleibt WhatsApp weiterhin der am meisten genutzte Messenger. Soll ein Wechsel funktionieren, müssen die wichtigsten Kontakte mitziehen.
Fazit – WhatsApp ab 13
WhatsApp ist weltweit der meistgenutzte Messenger und aus dem Alltag vieler Jugendlicher kaum wegzudenken. Rechtlich liegt das Mindestalter in der EU bei 13 Jahren. Allerdings werden keine Alterskontrollen durchgeführt.
Ob WhatsApp für Kinder sinnvoll und sicher ist, hängt maßgeblich von deren Reife, dem Bewusstsein für Datenschutz und einer aktiven Begleitung durch Eltern ab. Mit den richtigen Privatsphäre-Einstellungen, klaren Nutzungsregeln und offener Kommunikation lassen sich viele Risiken minimieren. Ganz ausschließen lassen sie sich jedoch nicht.
Niclas Meister
Agenturinhaber
